Presseaussendung vom 30.07.2020

Feier für autofreien Linzer Hauptplatz

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Linz, 30.07.2020

MEDIENINFORMATION

 

 

 

31. Juli - Feier für einen autofreien Linzer Hauptplatz

 

Ein autofreier Hauptplatz ist ein erster wichtiger Mosaikstein für eine klima- und umweltfreundliche Verkehrswende in Linz. Die Verwirklichung des autofreien Hauptplatzes vom Bau weiterer Straßen abhängig zu machen - wie von der Stadtpolitik angekündigt - ist dagegen verkehrspolitisch die Faust aufs Aug.

 

In den letzten Tagen haben ein paar Dutzend Klima- und VerkehrsaktivistInnen mit einem Probebetrieb für den autofreien Hauptplatz bewiesen, wozu die Stadtregierung unfähig bzw. unwillens ist: Der autofreie Hauptplatz in Linz kann realisiert werden, ohne dass in Linz ein Verkehrschaos ausbricht. Dass nun die Polizei trotzdem den weiteren selbstorganisierten Probetrieb untersagt, ist aus unserer Sicht ebenso unverständlich wie verfassungswidrig, weil diese Untersagung gegen das Recht auf Versammlungsfreiheit verstößt.

 

Die politisch Verantwortlichen in der Stadt wollen nun den autofreien Hauptplatz auf 2024 verschieben, weil bis zu diesem Zeitpunkt insgesamt zehn zusätzliche Autofahrstreifen über die Donau gebaut werden sollen. Das ist verkehrspolitisch die Faust aufs Aug, denn diese zusätzlichen Straßen werden zehntausende Autofahrten nach Linz bringen. Im Interesse unserer Gesundheit, unserer Lebensqualität und des Klimas brauchen wir aber dringend das Gegenteil: eine massive Reduzierung des Motorisierten Individualverkehrs in und um Linz, d.h. eine Umschichtung der Investitionen weg vom Straßenbau hin zum Öffentlichen Verkehr, Radfahren und Ausweitung autofreier Zonen, damit Linz wirklich eine Klimahauptstadt werden kann. Ein autofreier Hauptplatz ist dafür ein erster wichtiger Mosaikstein. Wir rufen daher dazu auf, am Freitag, 31. Juli zur „Feier für einen autofreien Hauptplatz“ zu kommen (ab 15 Uhr, Linzer Hauptplatz).

 

Darüber hinaus wiederholen wir die Forderungen, für die die „Initiative Verkehrswende jetzt!“ bereits im Frühjahr gemeinsam mit Fridays for Future Linz auf die Straße gegangen ist:

  • Keine A26-Westring-Tunnelautobahn unter dem Freinberg zum Linzer Bahnhofsgelände! Stopp auch den anderen geplanten Großstraßenprojekte in und um Linz (z.B. Ostautobahn, autobahnähnlicher Ausbau der B139 bei Haid/Ansfelden, Verbreiterung der A7)!
  • Nach der Fertigstellung der vierspurigen 4. Linzer Donaubrücke müssen ebenso viele Fahrspuren auf der Nibelungenbrücke dem Autoverkehr entzogen und für den Rad- und FußgängerInnenverkehr umgewidmet werden.
  • Verkehrsvermeidung fördern: z.B. Pilotprojekt autofreies Wohnen auf dem Areal der Postcity, das bestens an den Öffentlichen Verkehr angeschlossen ist, statt tausender neuer Tiefgaragenplätze, die wieder neuen Verkehr mitten in die Stadt ziehen und das Wohnen teurer machen.
  • Statt Milliarden für neue Autobahnen: Investitionen in die Attraktivierung des Öffentlichen Verkehrs und der sanften Mobilität. Z.B.: Rascher (Aus)bau und Elektrifizierung der Mühlkreisbahn und Gallneukirchner Bahn und Durchbindung beim Hauptbahnhof; 2. Linzer Straßenbahnachse oberirdisch durch die Gruberstraße, Verlängerung der Straßenbahn von Traun nach Haid. Beschleunigte Umsetzung des Hauptradroutenkonzepts im Großraum Linz. In der derzeitigen Wirtschaftskrise besonders wichtig: Investitionen in diese umweltfreundliche Mobilität schaffen deutlich mehr Arbeitsplätze als Straßenbau

 

 

 

 

Die INITIATIVE VERKEHRSWENDE JETZT! ist ein Netzwerk von über 20 Bürgerinitiativen und Vereinen,

die sich für eine umwelt- und menschenfreundliche Verkehrswende in OÖ einsetzen.

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