Presseaussendung vom 22.08.2017

Widerstand gegen Westring geht weiter!

INITIATIVE VERKEHRSWENDE JETZT!

 

Linz, 22.8.2017

 

 

MEDIENINFORMATION

 

 

A26-Westring Autobahn Linz/Verkehrswende

 

Widerstand gegen Westring geht weiter!

 

 

Die „Initiative Verkehrswende jetzt!“ ruft zur Demonstration

 

„Verkehrswende jetzt! – Öffis ausbauen – mehr Platz für Rad und Fuß - Megastraßen stoppen!“

am Fr, 6. Oktober 2017 in Linz auf.

 

 

Die „Initiative Verkehrswende jetzt!“ bedauert die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts, den Bau der A-26-Westring-Autobahn zu genehmigen. Der Westring ist Ausdruck einer völlig überholten Verkehrspolitik, die aus den Fehlern der vergangenen Jahrzehnte nichts gelernt hat. Die Verkehrserhebungen des Landes OÖ haben ergeben, dass seit Anfang der 90er Jahre der Anteil des Motorisierten Individualverkehrs in Oberösterreich um über 12 Prozent zugenommen hat (von 55% auf über 67%), während der Anteil des Öffentlichen Verkehrs und der sanften Mobilität im selben Ausmaß gesunken ist. Diese Entwicklung gilt es endlich umzukehren,

 

- weil der Kraftfahrzeugverkehr einer der größten Verursacher klimaschädlicher Emissionen in Österreich ist,

- weil unsere Lebensqualität und Gesundheit immer stärker unter Abgasen, Feinstaub und Lärm leiden, die in hohem Ausmaß vom MIV verursacht werden,

- weil der Autoverkehr extrem ineffizient ist: Die Bahn kann auf derselben Fläche 11-mal soviele Menschen transportieren wie der Autoverkehr,

- weil wir die knappen Ressourcen endlich für eine zukunftsfähige Verkehrspolitik einsetzen müssen.

 

Wer Straßen sät, wird Autoverkehr ernten!

 

Eine umweltfreundliche Verkehrswende kann nur gelingen, wenn endlich der Bau von Megastraßen gestoppt wird und stattdessen der Öffentliche Verkehr und die sanfte Mobilität gefördert werden. Denn alle Studien und Erfahrungen belegen: Wer Straßen sät, wird Autoverkehr ernten! Die politisch Verantwortlichen in Land und Stadt Linz verschließen jedoch nach wie vor die Augen vor dieser Erkenntnis. Die Westring-Autobahn wird kein Stauproblem lösen, sondern den Stau in die Stadt verlagern und zusätzlichen Verkehr erzeugen.

 

Der Westring wird – zumindest – 650 Millionen Euro kosten. Eine Steuergeldvernichtung ersten Ranges! Mit einem Teil des Geldes könnte der lange Zeit vernachlässigte Öffentliche Verkehr aus dem Oberen Mühlviertel so attraktiviert werden, dass eine substantielle Verlagerung des Verkehrs vom Auto auf die Schiene gelingen kann.

 

Demonstration „Verkehrswende jetzt!“ am 6. Oktober 2017

 

Die Verkehrswende OÖ wird auch weiterhin alle demokratischen Mittel nutzen, um politischen Druck gegen die Verwirklichung dieses verkehrspolitisch, ökologisch und finanziell unverantwortlichen Megastraßenprojekts zu machen. Wir rufen schon jetzt alle, die sich für eine zukunftsfähige Verkehrswende einsetzen wollen, auf, gemeinsam am Freitag, 6. Oktober 2017 in Linz zu demonstrieren: Unsere Losung „VERKEHRWENDE JETZT! – Öffis ausbauen! Mehr Platz für Rad und Fuß! Megastraßen stoppen!“ (Aufruf sh. Anhang)

 

Die INITIATIVE VERKEHRSWENDE JETZT! ist ein Netzwerk von mittlerweile 18 Bürgerinitiativen und Vereinen, die sich für eine umwelt- und menschenfreundliche Verkehrswende in OÖ einsetzen.

http://www.verkehrswende-jetzt.at/

 

 

Für weitere Informationen

Jürgen Hutsteiner (0664-2813956)

Gerald Oberansmayr (0664-1540742)

 

 

 

Anhang:

 

Aufruf der INITIATIVE VERKEHRSWENDE JETZT! für die Demonstration am 6. Oktober 2017

Treffpunkt: 17 Uhr, Schillerpark/Linz

 

 

Dem Klima, unserer Gesundheit und Lebensqualität zuliebe

 

Verkehrswende jetzt!

 

Öffis ausbauen – Mehr Platz für Rad und Fuß – Megastraßen stoppen!

 

Der motorisierte Verkehr hat in den letzten Jahrzehnten massiv zugenommen. Und er wird weiter zunehmen, wenn – wie im OÖ Zentralraum geplant - ständig weitere Straßen- und Parkplätze errichtet werden. Denn: Wer Straßen und Parkplätze sät, wird immer mehr Autoverkehr ernten – ein Teufelskreis! Lärm, Abgase, Feinstaub, Unfälle gefährden unsere Gesundheit und beeinträchtigen unsere Lebensqualität. Der Auto- und Lkw-Verkehr zählt in Österreich zu den Hauptverursachern klimaschädlicher Emissionen. Wir haben nur mehr wenige Jahre Zeit, um einen Klimakollaps mit all seinen negativen ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Folgen abzuwenden. Es muss daher Schluss sein mit bloßen Lippenbekenntnissen. Wir brauchen endlich eine umwelt- und menschenfreundliche Verkehrswende – dem Klima, unserer Gesundheit und Lebensqualität zuliebe!

 

 

Wir fordern daher:

 

Kraftfahrzeugverkehr:

 

· Stopp dem Bau neuer Megastraßen: Westring-Autobahn, Ostumfahrung in Linz, Westspange Steyr, usw.

· Ausbau von Park&Ride und Bike&Ride entlang der Bahnstrecken

 

Öffentlicher Verkehr:

 

· Ausbau und Attraktivierung von Mühlkreis-, Summerauer- und Pyhrnbahn

· Weiterentwicklung des S-Bahn-Systems bzw. Buslinien abseits der Bahn mit Halbstundentakt von 5 bis 24 Uhr und 7 Tage in der Woche; Durchbindung der S-Bahn am Linzer Hauptbahnhof

· Neue Bahnlinien (z.B. Richtung Gallneukirchen); Ausbau und Nutzung statt Zerstörung der Linzer Hafenbahn; 2. Straßenbahnachse in Linz ja – aber oberirdisch!

· Attraktivierung des Öffentlichen Verkehrs auch im ländlichen Raum, z.B. Nicht-Stilllegung sondern Ausbau von Bahnstrecken; Mindestbedienungsstandards im ÖV mit Stundentakt und Anschlusssicherheit, Rufsysteme zu Schwachlastzeiten, usw.

· Einführung einer günstigen OÖ-Jahreskarte nach dem Vorbild Vorarlbergs, damit mit einer einzigen Karte alle Öffentlichen Verkehre in Oberösterreich benutzt werden können

 

Radverkehr:

 

· Mehr Platz fürs Rad! Ausbau und Lückenschluss des Linzer Radverkehrsnetzes. Ausbau von attraktiven  durchgehenden Radfahranlagen (Radwege, Radfahrstreifen, etc.)

· Rasche Entschärfung von Nadelöhren, die derzeit für RadfahrerInnen besonders gefährlich sind, z.B. Nibelungenbrücke, Waldeggstraße.

 

FußgängerInnenverkehr:

 

· Ausbau von verkehrsberuhigten und von FußgängerInnenzonen. Unsere Städte müssen wieder Räume der Begegnung und des Miteinanders von Menschen werden! (Sich Wohlfühlen in der Stadt, nicht an den Rand und in den Untergrund gedrängt werden)

· Schutz wertvoller Parks und Grünflächen (z.B. Andreas-Hofer-Park, Schillerpark) vor dem Bau neuer Tiefgaragen. Förderung von Projekten des autofreien Wohnens!

 

 

 

Darüber hinaus brauchen wir eine Raumordnung, die das Entstehen von unnötigem Verkehr vermeidet; Förderung regionaler Wirtschaftskreisläufe statt hemmungslosem Transitverkehr; mehr Investitionen in erneuerbare Energieträger und Energiesparen, denn Klimaschutz braucht sowohl eine umweltfreundliche Verkehrs- als auch Energiewende!

 

 

Veranstalter: Verkehrswende jetzt! (www.verkehrswende-jetzt.at)

 

 

 

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