Presseaussendung vom 30.11.2020

Autofreier Hauptplatz - Teil 2

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Linz, 23.11.2020

MEDIENINFORMATION

 

 

Autofreier Hauptplatz - Teil 2

Die Sperre der Westbrücke hat 2013 auch klaglos funktioniert!

 

Die monatelange Sperre der Westbrücke 2013 war für den damaligen Verkehrsstadtrat Luger kein Problem. Ein Zehntel dieses Verkehrs nicht über den Hauptplatz zu führen aber für den jetzigen Bürgermeister Luger und seinen Vize Hein im Jahr 2020 anscheinend schon!

 

Dass bei guter Vorbereitung ein autofreier Hauptplatz funktionieren muss, zeigt das Beispiel Sperre der Westbrücke aufgrund notwendiger Sanierungsarbeiten im Jahr 2013.

 

Dort wurde 3,5 Monate lang (und nicht in der Urlaubszeit) für täglich 28.000 Kfz die Fahrtrichtung Zentrum gesperrt und es hat funktioniert! Die Sperre Hauptplatz würde nur ein Zehntel (!) dieser Autoverkehrsmenge betreffen, was in jedem Fall zu bewältigen sein muss.

 

Insofern ist der Schnellschuss der Politik, dass es jetzt noch nicht funktioniert eine reine emotionelle Reaktion, fachlich aber nicht gerechtfertigt. Es ist ein Armutszeugnis für Linz, wenn man hier zum Funktionieren eines als Ergebnis falscher Verkehrspolitik autodominierten Verkehrssystems auch noch die zentralsten Bereiche, die europaweit schon in hunderten Städten autobefreit sind, zur Spitzenabdeckung mit Autos befüllt.

 

„Bei Baustellen, auch wenn sie nicht den Straßenerhalt selbst betreffen, werden Straßen über Monate eingeengt oder gesperrt. Dies scheint weder große Sorge, noch Probleme zu bereiten. Für eine sportliche Großveranstaltung werden sogar zentralste Infrastrukturen massiv eingeschränkt“ stellt Mag. arch. H. Pöschl, Verkehrswende-Jetzt, fest. „Wenn es um die allgemeine Attraktivierung der Stadt und die Lebensqualität der Bürger geht, hat wieder nur die Straße Vorrang. Es ist beschämend, dass der Vorstoß des Verkehrsstadtrats für den autofreien Hauptplatz gleich wieder rückgängig gemacht wurde.“

„Auch die zusätzlichen Brücken“, so Pöschl weiter, „haben mit der aktuellen Situation wenig zu tun, sie dienen als Vorwand zur Verzögerung im Dienst einer mutlosen Stadtpolitik.“

 

V.a. ist es nur ein Setzen auf ein Verkehrssystem, das es so nicht (mehr) geben darf. Ein Verkehrssystem, das klimatauglich ist, muss einen deutlichen Rückgang des Autoverkehrs zum Ziel haben und nicht nur die Umlagerung im Stadtgebiet. Das haben die Politiker in Stadt und Land noch nicht mitbekommen.

 

Wann fängt also Linz endlich einmal an, die seit Jahren überfällige Verkehrswende einzuleiten?

 

Die Rücknahme der Hauptplatzsperre für den Autoverkehr im Juli 2020 war eine reine Bauchentscheidung der Politik und fachlich absolut unbegründet. Eine Aufarbeitung der extremen Stausituation am 15. Juli fand nicht statt. Der für den Autoverkehr gesperrte Hauptplatz war jedenfalls nicht dafür verantwortlich. Leider fallen hierzulande fast alle grundlegenden Entscheidungen im Verkehrsbereich abseits von fachlich begründeten und sehr breit von Experten getragenen Grundlagen. Deswegen werden in Linz und OÖ – völlig verantwortungslos - immer noch Projekte umgesetzt, die anderswo undenkbar wären bzw. schon vor Jahrzehnten zu Grabe getragen wurden.

 

Für Rückfragen:
Hayk Pöschl, Tel. 0664 73167071

 

 

 

Die INITIATIVE VERKEHRSWENDE JETZT! ist ein Netzwerk von über 20 Bürgerinitiativen und Vereinen,

die sich für eine umwelt- und menschenfreundliche Verkehrswende in OÖ einsetzen.

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