Presseaussendung vom 21.12.2015

S10-Eröffnung kein Grund zum Jubeln!

Initiative Verkehrswende jetzt!

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Linz, 21.12.2015

 

MEDIENINFORMATION

 

OÖ Verkehrspolitik/S10-/Klimaschutz

 

 

S10-Eröffnung kein Grund zum Jubeln!

 

Zukünftige Generationen werden uns noch lange Vorwürfe machen. Erreichen der Klimaziele nur mit umweltfreundlicher Verkehrswende möglich!

 

Bei nüchterner Betrachtung besteht angesichts der Eröffnung der S10-Schnellstraße durch das Mühlviertel kein Grund zur Jubelstimmung. Die Eröffnung der S10 ist ein unrühmlicher weiterer Schritt einer einseitig auf das Auto orientierten Verkehrspolitik, vor allem auch deshalb, weil bei der parallel verlaufenden Summerauer Bahn der seit Jahren angekündigte Ausbau noch nicht einmal begonnen wurde.

 

Es zeigt sich hier, wie weit Ankündigungen (Pühringer 2008 „ Bahn muss gleichzeitig mit der S10 fertig sein“) und die tatsächlichen Handlungen auseinanderklaffen und wie weit Österreich am Gängelband der EU hängt, wenn Österreich eine überteuerte Autobahn durch die Provinz bauen darf, der absolut notwendige, nur halb so teure Ausbau der parallelen Bahnstrecke aber (u.a.) durch die EU verhindert wird.

 

Im vorauseilenden Gehorsam wurde hier für eine allenfalls später kommende internationale Verbindung in den Norden eine sündteure Autobahn zur Aufschließung einer Provinzstadt errichtet.

 

Und es soll in diesem Fahrwasser weitergehen. Mit dem Westring sollen die unverantwortlichen Abläufe der S10 wiederholt werden, einseitig nur auf das Auto zu setzen, ohne nur annähernd gleichartige Investitionsmaßnahmen auf der Seite des Öffentlichen Verkehrs durchzuführen.

 

Das sind Abläufe, bei denen zukünftige Generationen fassungslos nur den Kopf schütteln werden und uns noch lange Vorwürfe machen werden.

 

Einmal mehr kann man festhalten, dass das Erreichen der Klimaziele nur mit einer umweltfreundlichen Verkehrswende möglich sein wird. In Paris hat man sich auf sehr schwer zu erreichende Reduktionziele geeinigt. Die aktuelle Verkehrspolitik unternimmt alles, um im Rückwärtsgang mit Garantie diese Ziele nicht erreichen zu können. Wann beginnt man hierzulande endlich zu begreifen, wie viel schwieriger diese hoch gesteckten Ziele erreichbar sein werden, wenn weiterhin derartig einseitig (im Fall der S10 ausschließlich) der Straßenbau und damit ein nicht nachhaltiges Verkehrssystem gefördert wird?

 

Die "Initiative Verkehrswende jetzt!" ist ein Netzwerk, das sich für eine umwelt- und menschengerechte Verkehrspolitik in Oberösterreich einsetzt. Unser Forderungsprogramm "Verkehrswende jetzt!" wird mittlerweile von 18 Bürgerinitiativen und Vereinen unterstützt (sh. www.verkehrswende-jetzt.at).

 

 

für Rückfragen:

Gerald Oberansmayr, Tel 0664-1540742