Presseaussendung vom 30.07.2023

Bau der A26-Autobahn völlig kontraproduktiv

Linz, 30.07.2023

 

MEDIENINFORMATION

 

 

OÖ Verkehrserhebung belegt:
Bau der A26-Autobahn völlig kontraproduktiv!


Die ersten Daten der OÖ Verkehrserhebung 2022 zeigen dass es OÖ-weit eine leichte Verschiebung
im Modalsplit weg vom Motorisierten Individualverkehr (MIV) hin zu Rad, Fuß und ÖV gegeben
hat. Gleichzeitig hat der MIV in absoluten Zahlen weiter zugenommen. Von einer
„Verkehrswende“, die die OÖ Landesregierung in diese Zahlen hineininterpretiert, kann daher
keine Rede sein. Der MIV muss massiv reduziert werden, nur so kann eine klimafreundliche
Verkehrswende gelingen!


Jährliche Verkehrserhebungen notwendig!


Zudem gilt es zu bedenken, dass die Daten durch die Zunahme von Homeoffice während der Corona-
Pandemie verzerrt sein könnten. „Auch wenn der Kfz-Anteil bei den Wegen nach Linz laut Studie von
rund 72 % im Jahre 2012 auf rund 69 % in 2022 gesunken sei, wird aus der Studienbeschreibung nicht
ersichtlich, ob es sich hier nicht um einen Effekt durch die in der Pandemie verstärkte Nutzung von
Homeoffice handelt, wonach berufliche Pendler:innen wesentlich seltener nach Linz ein- und auch
wieder auspendeln“, wundert sich Christian Trübenbach von der Initiative „Linzer Grüngürtel
schützen, jetzt!“ und fordert: „Um die Aussagekraft solcher Verkehrserhebungen für die Politik zu
erhöhen, müssen daher Verkehrserhebungen in Hinkunft jährlich erfolgen und nicht wie bisher in
einem 10-Jahresabstand, der der Dringlichkeit dieses Problems in keiner Weise gerecht wird.“


A26-Bau würde das zarte Pflänzchen der Verkehrswende auf dieser Strecke sofort wieder
zertrampeln!


Ein Ergebnis sticht bei dieser Verkehrserhebung ins Auge: Im Korridor Mühlkreisbahn – B127 ist die
Gesamtzahl der Wege nach Linz um 15% gesunken; gleichzeitig stiegen die Wege im ÖV auf dieser
Strecke um 20%.
Gerald Oberansmayr, Initiative Verkehrswende jetzt!: „Dieser Trend zeigt vor allem eines: Der Bau der
A26-Autobahn, die ja vor allem für die PendlerInnen aus dem Oberen Mühlviertel gemacht werden
soll, wäre aus umwelt- und klimapolitischer Sicht die kontraproduktivste verkehrspolitische
Entscheidung:


• Sie würde das meiste Geld dort hineinpumpen, wo es dem massivsten Rückgang an
Verkehrswegen gab.
• Und sie würde damit mutwillig das zarte Pflänzchen in Richtung Verkehrswende, das dort in
den letzten 10 Jahren gediehen ist, zertrampeln, indem (zumindest) 1,2 Milliarden Euro in die
Förderung des Autoverkehrs investiert werden.“


Wenn schon die ansatzweisen Verbesserungen, die es im Öffentlichen Verkehr auf dieser Strecke in
den letzten Jahre gab (Taktverdichtung Mühlkreisbahn, bessere Buslinien) eine deutliche
Verbesserung im Modal Split zugunsten des ÖV ergeben, was wäre erst möglich, wenn statt in den
Bau einer Mega-Autobahn einmal wirklich kräftig in den Öffentlichen Verkehr investiert werden
würde, wie z.B. in die sofortige Durchbindung der Mühlkreisbahn über die neue Eisenbahnbrücke
und bereits existierende Hafenbahntrasse zum Linzer Hauptbahnhof. Anni Jank, Initiative
Verkehrswende jetzt!: „Dadurch könnten sofort zehntausende Arbeitsplätze im Linzer Hafen- und
Industriegebiet mit der umweltfreundlichen Schiene erschlossen werden – und das rasch und zum
einen Bruchteil der Kosten der Autobahn!“


Diese Zahlen der Verkehrserhebung belegen auch: Der Anstieg des Autoverkehrs ist kein
Naturgesetz, sondern wird vom entsprechenden Angebot gesteuert. Die ASFINAG hat im Falle des
Baus der A26 einen Zuwachs von 30.000 täglichen Autofahrten auf dieser Strecke nach Linz
prognostiziert. Die Zahlen der Verkehrserhebung zeigen: Nicht weil 30.000 zusätzliche Autofahrt
nach Linz drängen, soll diese Autobahn gebaut werden (im Gegenteil: die Verkehrserhebung zeigt,
dass die Autowege ohne A26 sinken!), sondern diese zusätzliche Autoverkehrslawine würde auf uns
zurollen, wenn die A26-Autobahn gebaut werden würde.


Volksbefragungsinitiative „Zukunft statt Autobahn-Bau!“: Weiter Druck gegen A26!


Gertraud Walli, Vorsitzende des Vereins „Zukunft statt Autobahn-Bau!“: „Aus umwelt- und
klimapolitischer Sicht kann es daher nur eine Konsequenz geben: Wer diese Autobahn bauen will,
lässt sich vor den Karren der Autolobby spannen, die eine umwelt- und klimafreundliche
Verkehrswende um keinen Preis will. Wer dagegen eine Verkehrswende will, muss den Bau der A26
nach Fertigstellung der Hängebrücke beenden und sofort das Geld in Richtung Öffentlichen Verkehr
und umweltfreundliche Mobilität umlenken. Mit unserer Volksbefragungsinitiative „Zukunft statt
Autobahn-Bau!“ werden wir weiter Druck in diese Richtung machen!“


Ihre Ansprechpartner:innen:


Christian Trübenbach, ct@responzz.info , 0650 8809675 - Linzer Grüngürtel schützen, jetzt!
Gerald Oberansmayr, oberansmayr.gerald@gmail.com , 0664 1540742, Initiative Verkehrswende jetzt
Gertraud Walli, gertraud.walli@gmx.at , 0699 17081134, Initiative Verkehrswende jetzt!


www.volksbefragung-linz.at

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