Presseaussendung vom 23.11.2020

Autofreier Hauptplatz - Teil 1

Fußgängerzone Linzer Landstraße war mutiger!

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Linz, 23.11.2020

MEDIENINFORMATION

 

 

Autofreier Hauptplatz - Teil 1

Die Sperre der Landstraße für die Fußgängerzone war ein vergleichsweise viel gravierenderer Eingriff in das Verkehrssystem

 

Jahrelang war die Landstraße und der Hauptplatz die wichtigste Nord-Süd Verbindung für den Autoverkehr in Linz.

Mit der Errichtung der FUZO Landstraße im Jahr 1977 wurde diese Verbindung mit einem Schlag stillgelegt und der Verkehr musste sich auf den vorhandenen innerstädtischen Straßen verteilen.

Den Weg über den Hauptplatz hat man noch offen gehalten, wenn auch hier (Klosterstraße) die Errichtung einer FUZO immer wieder ein Thema war.

Die 20.000 wegfallenden Wege in diesem Bereich waren das 7-fache der Wege, die jetzt durch die Hauptplatzsperre andere Routen nehmen mussten. Im Vergleich zum damals viel geringeren Autoverkehr im Stadtgebiet ist dieses Verhältnis jetzt noch einmal viel größer.

Wie viel mehr Weitblick haben die damaligen Politiker gehabt? Welche Berater haben sie gehabt, die ihnen diesen im Vergleich zur jetzt aktuellen Hauptplatzsperre ungleich schwierigeren Schritt nahegelegt bzw. sie dafür fachlich betreut haben?

 

„Man sollte sich vor Augen halten, dass in den 1970ern selbst der Handel auf der Landstraße durch die FUZU das Ende befürchtete. Kaum vorstellbar, ist die Landstraße doch heute eine der Top-Adressen Österreichs. So innovativ und weitsichtig waren Politiker damals!“ bemerkt Mag. arch. H. Pöschl, Initiative Verkehrswende-Jetzt!, „Es ist ein Armutszeichen für die aktuelle Politik, wenn die relativ kleine Maßnahme autofreier Hauptplatz nicht sofort realisiert wird und das Herz dieser Stadt immer noch für eine falsche Verkehrspolitik herhalten muss.“

 

Ebenso, dass zur alternativlosen Handlungsnotwendigkeit, den Autoverkehr absolut massiv zu reduzieren, der Politik nichts anderes einfällt, als auf die Fertigstellung der Autoverkehrsbrücken über die Donau zu verweisen, die den in Beton und Stahl gegossenen Ausdruck der Ignoranz der Politik gegenüber den größten auf die Menschheit zukommenden Problemen darstellen.

Die Rücknahme der Hauptplatzsperre für den Autoverkehr im Juli 2020 war eine reine Bauchentscheidung der Politik und fachlich absolut unbegründet. Eine Aufarbeitung der extremen Stausituation am 15. Juli fand nicht statt. Der für den Autoverkehr gesperrte Hauptplatz war jedenfalls nicht dafür verantwortlich. Leider fallen hierzulande fast alle grundlegenden Entscheidungen im Verkehrsbereich abseits von fachlich begründeten und sehr breit von Experten getragenen Grundlagen. Deswegen werden in Linz und OÖ – völlig verantwortungslos - immer noch Projekte umgesetzt, die anderswo undenkbar wären bzw. schon vor Jahrzehnten zu Grabe getragen wurden.

 

Für Rückfragen:
Hayk Pöschl, Tel. 0664 73167071

 

 

 

Die INITIATIVE VERKEHRSWENDE JETZT! ist ein Netzwerk von über 20 Bürgerinitiativen und Vereinen,

die sich für eine umwelt- und menschenfreundliche Verkehrswende in OÖ einsetzen.

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