Presseaussendung vom 19.12.2022

A26 beruht auf vollkommen fiktiven Zahlen!

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Linz, 19.12.2022

MEDIENINFORMATION

 

 

Pressemitteilung

Bewilligung der A26-Westring-Autobahn baut auf vollkommen fiktiven Zahlen auf!
Initiative Verkehrswende jetzt!: „Weiterbau ist unmittelbar nach der Donaubrücke zu stoppen!“

Seit Jahrzehnten wird von der Politik und der ASFINAG behauptet, dass der Nibelungenbrücke bis 2025 etwa 70.000 Kfz pro Tag drohten und der Verkehr mit dem Monsterprojekt Westring zu verlagern sei. In den Grundlagen zur Umweltverträglichkeitsprüfung 2009 wurde noch mit deutlichen jährlichen Kfz-Verkehrssteigerungen von 2,5 % spekuliert. Zur Umweltverträglichkeitsprüfung 2012 sind diese Zuwachsraten bereits um ein Fünftel, auf 2,0 % reduziert worden. Die Entwicklung des Kfz-Verkehrs auf der B127 /Rohrbacher Straße für die Jahre 2009 - 2019 zeigt aber, dass es tatsächlich keine Zunahme gegeben hat! (sh. beiliegende Grafik)

Nachdem also völlig überzogene 2,5% auf 2% reduziert wurden, zeigt sich mit den tatsächlichen null Prozent, dass die Annahmen über die Verkehrsentwicklung, also die Basis zur Bewilligung des Westrings, vollkommen falsch sind! Dazu die Aussage der Ministerin Gewessler in der ZIB2 vom 1.12.2021: (zur Lobauautobahn (S1) in Wien):
„Wir haben hier die Situation, dass wir hier auf Annahmen, die so nicht mehr stimmen, zur Verkehrsentwicklung ein Projekt geplant haben, wo wir jetzt entscheiden müssen und jetzt die Möglichkeit haben, bessere Alternativen zu machen. Die Entscheidung muss jetzt fallen, weil sonst fahren die Bagger. Und der Zeitpunkt ist jetzt!“

Das passt zu 100 % auf die A26-Westring-Autobahn.

 


"Die Bewilligung des Westrings beruht auf fiktiven Verkehrszuwächsen, die unsere vorhandene Infrastruktur nicht bewältigen könnten. Die Verkehrszuwächse waren die fragwürdige Basis zur Umweltverträglichkeitsprüfung und haben sich selbst längst überholt. Der Westring wäre ein Milliardengrab und war schon vor der aktuellen Situation unverantwortbar. Auch in Anbetracht des enormen Stromverbrauchs von Tunnelanlagen muss man sich heute fragen, wer den Betrieb solcher Bauten zukünftig tragen würde" stellt Hayk Pöschl von der Initiative Verkehrswende Jetzt! fest und weiter: "Es besteht nun die Gefahr, dass erst durch den drohenden Bau der A26-Autobahn der Kfz-Verkehr wieder zunehmen würde. Das jahrzehnte alte Projekt einer Linzer Westtangente wäre damit ein Schritt in die falsche Richtung. Heute mehr denn je!"

Das gilt umso mehr, als wir - wie eine Studie der Verkehrswende ergeben hat - bis 2030 150.000 Autofahrten im Großraum Linz weniger brauchen, um bis 2030 die Klimaziele zu erreichen.

Das Projekt Westring hat keine fachliche Berechtigung, ein Weiterbau nach der Donaubrücke ist unverantwortlich. Auch eine Klimaverträglichkeitsprüfung hat es für dieses Projekt nie gegeben. Diese muss auch für die A26 durchgeführt werden.

Welchen Sinn macht es also, gemeinsame Ziele im Sinne der nächsten Generationen zu definieren, wenn die aktuelle Generation der Politik die Fakten ignoriert und sie in Taten konterkariert? Politik hat Verantwortung zu tragen, auch persönlich!

Für Nachfragen:
Gerald Oberansmayr, Tel. 0664 1540742

 


Beiliegend Grafik Verkehrswege B127 2009 bis 2019

 

 

 

Die INITIATIVE VERKEHRSWENDE JETZT! ist ein Netzwerk von über 20 Bürgerinitiativen und Vereinen,

die sich für eine umwelt- und menschenfreundliche Verkehrswende in OÖ einsetzen.

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