Presseaussendung vom 30.09.2022

Westring / Lobau - andere Regeln für Wien?

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Linz, 30.09.2022

MEDIENINFORMATION

 

 

Lobautunnel in Wien absagen und A26-Westring in Linz nicht?

Gelten in Österreich die gleichen Grundsätze?

 

Oder gibt es für Wien andere Regeln?

 

Alle Argumente, die jetzt für den Stop der Lobau-Autobahn angeführt werden, haben wir schon vor 15 - 20 Jahren und in der Folge immer wieder gebetsmühlenartig zum Klimakillerprojekt Westring eingebracht. Warum sollten die identen Argumente für jenen Teil des Westrings, der noch nicht gebaut ist, nicht genauso gelten wie für den Lobautunnel?

 

Müssen die gleichen Experten, die die S1 inkl. Lobautunnel geprüft haben, nicht mit den gleichen Grundsätzen auch den Westring prüfen? Der Westring ist noch nicht gebaut, ist ein Klimakillerprojekt ersten Ranges und uns und allen zukünftigen Generationen rennt die Zeit davon.

 

Werden in Österreich die nicht gebauten Autobahnen nicht nach gleichen Kriterien beurteilt?

 

Wenn die Absage der S1 (Lobautunnel) in Wien nicht mit den Klimazielen vereinbar ist, dann ist es der Westring in Linz auch nicht! Wir müssen an allen Hebeln drehen, um hier massiv entgegenzusteuern, und nicht nur an einem. Letztendlich hat Österreich beim Handlungsauftrag, die Emissionen des Verkehrs massiv zu reduzieren, in den letzten 20 - 30 Jahren vollkommen versagt. Der im Jahr 2000 mit dem Westring eingeschlagene Irrweg, mit einem Monsterprojekt einen Bruchteil der Pendelwege nach Linz aufzunehmen, ist zu stoppen.

 

Die völlig absurde Lösung, hier eine vierspurige Autobahn an die Brücke anzuschließen, gibt es ja erst seit dem Jahr 2000, wo der ASFINAG durch eine weitgehend politische Erpressung ein Projekt zugeschanzt wurde, dass es sonst nie geben würde. Ein Projekt, das sich die Stadt Linz und das Land OÖ nie leisten könnte! Nicht im Bau und nicht im Betrieb!

 

Jahrzehntelang hat es nur das Projekt der 4. Donaubrücke ohne den Tunnelanschluss gegeben. Mit diesem Projektumfang muss jetzt angesichts der drohenden Klimakatastrophe das Auslangen gefunden werden.

 

Wir haben hier die Situation, dass wir hier auf Annahmen, die so nicht mehr stimmen, zur Verkehrsentwicklung ein Projekt geplant haben, wo wir jetzt entscheiden müssen und jetzt die Möglichkeit haben, bessere Alternativen zu machen

 

Die Entscheidung muss jetzt fallen weil sonst fahren die Bagger

 

Und der Zeitpunkt ist jetzt!

 

Alle Argumente, die die Frau Minister im Zusammenhang mit dem Stopp des Lobau-Tunnels angeführt hat (u.a. im ORF Interview am 1.12. 2021) gelten in gleicher Weise für die Westring-Autobahn (Bahnhofsautobahn) A26. Wenn es in Österreich ein Handeln nach den gleichen Argumenten gibt, dann ist der Weiterbau des Westrings (bzw. die Errichtung des Freinbergtunnels) genauso wie das Projekt Lobautunnel sofort zu stoppen. Punkt.

 

Alles andere kann sich nur auf der Ebene der zusätzlichen internen Vereinbarungen abspielen, das heißt in Form von Side-Lettern oder -vereinbarungen, die die Politik der Öffentlichkeit vorenthält. Fachlich gerechtfertigte Argumente sind es nicht.

 

Beim Westring gibt es keinen Transitverkehr und es ist absurd, ein derartiges Projekt für den Autoverkehr aus ein paar wenigen Gemeinden im Nahbereich von Linz zu machen, die kaum irgendwo in OÖ einfacher und effizienter mit öffentlichem Verkehr erschlossen werden könnten.
Und das in so einem Ausmaß, dass es nur mehr einen stark reduzierten Kfz Verkehr gibt, der bald zu einem wesentlichen Teil über die Westringbrücke fährt und nicht mehr durch die Rudolfstraße und über die Nibelungenbrücke fahren muss.

 

Parallel dazu gibt es ja hier ein ziemliches Versagen der Politik seit vielen Jahren im Hinblick auf die Attraktivierung der Mühlkreisbahn. Es gab jahrzehntelang unzählige Versprechen, dass bald etwas passiert. Passiert ist nichts! Diese überfälligen Schritte für die Attraktivierung der Bahn müssen unbedingt vor dem Weiterbau an diesem absolut unnotwendigen Autobahnmonster durchgeführt werden. Und es wird sich dann klar herausstellen, dass es „die Rennstrecke für den Autoverkehr“ (Standard 3.12.2010) nicht mehr geben darf.

 

Bei Nachfragen:
Gerald Oberansmayr, Tel. 0664 1540742

 

 

 

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die sich für eine umwelt- und menschenfreundliche Verkehrswende in OÖ einsetzen.

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