Presseaussendung vom 27.01.2022

A26-Bahnhofsautobahn führt zu mehr Autoverkehr und klimaschädlichen Treibhausgasen

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Linz, 27.01.2022

MEDIENINFORMATION

 

 

Brief aus Klimaministerium bestätigt Initiative Verkehrswende jetzt!:

A26-Bahnhofsautobahn führt zu mehr Autoverkehr und klimaschädlichen Treibhausgasen

 

Ein Antwortbrief aus dem Klimaministerium bestätigt die Argumente der Initiative Verkehrswende Jetzt! gegen den Bau der A26-Bahnhofsautobahn. Mit der Unterstützung für die derzeit laufende Volksbefragungsinitiative „Kein Geld der Stadt Linz für die A26-Bahnhofsautobahn!“ kann jeder und jede in Linz einen wichtigen Beitrag leisten, dieses verantwortungslose Großprojekt zu beerdigen.

 

 

Laut Medienberichten im Sommer 2021 sollte die A26-Bahnhofsautobahn, der zweite Abschnitt des sog. „Westring“ (geplanter Baubeginn 2024), aus der Evaluierung durch das Klimaministerium ausgenommen werden.

 

Darauf wendete sich die Initiative Verkehrswende Jetzt! im Juli 2021 in einem Offenen Brief an Ministerin Gewessler – mit der Aufforderung, auch diese Autobahn, die zu den klimaschädlichsten Großprojekten in Oberösterreich zählt, einem Klimacheck zu unterziehen. Ende 2021 kam nun die Antwort aus dem Klimaministerium. Eine zentrale Botschaft sticht heraus: „Ausführliche Analysen ergaben, dass der Ausbau des Straßennetzes stets zu mehr Verkehr führt. Klimaschädliche Treibhausgase steigen dadurch ebenso wie oftmals die Belastung durch Lärm und Stau.“ (Klimaschutz- und Verkehrsministerium, 30.12.2021, Geschäftszahl: 2021-0.490.833).

 

Die Initiative Verkehrswende Jetzt! sieht sich durch diese Stellungnahme des Klimaministeriums vollinhaltlich bestätigt. Gertraud Walli (Initiative Verkehrswende Jetzt!): „Klimaministerin Gewessler entlarvt damit die Behauptung von Stadt und Land, wonach die A26 eine Entlastung bringen würde, als unhaltbare Propaganda. Das Gegenteil ist wahr: Wer Straßen sät, wird Autoverkehr ernten.“ Selbst das Land OÖ rechnet mit 80.000 zusätzlichen Autofahrten in Linz täglich bis 2030, sollten die beiden Autobahnprojekte A26-Bahnhofsautobahn und Ostautobahn realisiert werden.

 

Es zeichnet sich ab, dass auch in den Umlandgemeinden (z.B. Leonding, Ansfelden) die Verkehrsbelastung durch die A26 erheblich zunehmen wird und neue klimafeindliche Straßenprojekte (z.B. B139 neu) nach sich zieht. Tatsächlich brauchen wir aber deutlich weniger und nicht mehr Autoverkehr. Experten der Initiative Verkehrswende Jetzt! haben errechnet, dass bis 2030 die Zahl der täglichen Autofahrten im Großraum Linz um 150.000 gesenkt werden muss, wenn die Klimaziele im Verkehr eingehalten werden sollen.“

 

Volksbefragung „Kein Geld der Stadt Linz für die A26-Bahnhofsautobahn!“

 

Die eindeutige Aussage aus dem Klimaministerium stärkt die Zuversicht der Initiative Verkehrswende Jetzt!, dass die A26-Bahnhofsautobahn noch verhindert werden kann. Es ist eigentlich unvorstellbar, dass ein derart klimaschädliches Projekt ausgerechnet in jenem Jahrzehnt realisiert werden wird, in dem laut UNO-Klimarat die letzte Chance besteht, noch den drohenden Klimakollaps abzuwenden. Eine Evaluierung der A26 mit den gleichen Grundsätzen wie bei der Lobau-Autobahn würde das Ende für den ab 2024 geplanten Bau der Bahnhofsautobahn bedeuten.

 

Die politischen Verantwortlichen in Land und Stadt Linz machen allerdings immer noch massiven Druck für den Bau dieser Autobahn. Sie handeln hier damit diametral gegen den dringlichen Appell von zigtausenden Wissenschaftlern weltweit, entschlossen am Erreichen der Klimaziele zu arbeiten, und auch massiv gegen die Mehrheit der Bevölkerung, die sich einen entschlossenen Klimaschutz wünscht und diesen weit wichtiger findet als den Neubau von Autobahnen. Deshalb sammelt die Initiative Verkehrswende Jetzt! derzeit Unterschriften für die Einleitung einer kommunalen Volksbefragung, in der die Stadt Linz aufgefordert wird, keine Autobahnprojekte auf Linzer Stadtgebiet mitzufinanzieren. Denn derzeit will die Stadt Linz die A26 mit 5% kofinanzieren. Mit der Unterstützung für diese Volksbefragungsinitiative kann jeder und jede in Linz einen wichtigen Beitrag leisten, dieses verantwortungslose Großprojekt – wie schon zuvor die Lobau-Autobahn – zu beerdigen.

 

Erich Jank (Initiative Verkehrswende jetzt!): „Die Alternativen zum Bau der A26-Bahnhofsautobahn liegen auf der Hand: viel stärkerer und schnellerer Ausbau des Öffentlichen Verkehrs, z.B. die sofortige Attraktivierung und Durchbindung der Mühlkreisbahn über die neue Eisenbahnbrücke und die bereits existierende Trasse der Hafenbahn zum Linzer Hauptbahnhof.“

 

 

Für Nachfragen:

Gerald Oberansmayr, Tel. 0664 1540742

 

 

 

Die INITIATIVE VERKEHRSWENDE JETZT! ist ein Netzwerk von über 20 Bürgerinitiativen und Vereinen,

die sich für eine umwelt- und menschenfreundliche Verkehrswende in OÖ einsetzen.

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