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Kostenexplosion bei den Bypassbrücken A7 in Linz
Die Kosten für die beiden Bypass-Brücken bei der Voest-Brücke sind innerhalb kurzer Zeit um mehr als das 2 1/2-fache gestiegen. Angesichts der
drohenden Klimakatastrophe ist der Bau solcher Megastraßen ein Irrweg. Alleine um den Preis der Kostensteigerung hätte eine 2. Straßenbahnlinie in Linz oberirdisch gebaut werden
können.
Jahrelang (2012 bis 2015) wurden der Öffentlichkeit die Kosten der Sanierung der VOEST-Brücke samt Bypass-Brücken mit 69 Mio Euro angekündigt. Auf dieser Basis wurden auch die Beschlüsse für den
Bau gefasst. Inzwischen sind die präliminierten Kosten lt. Medien auf 180 Mio Euro gestiegen (siehe beiliegende Grafik).
Das sind 111 Mio Euro bzw. 160 % (!) mehr als die Summe, die uns jahrelang als sorgfältig ermittelte Investitionssumme verkauft wurde. Ist hier schon das Ende der Fahnenstange erreicht?
Um den Betrag dieser exorbitanten Kostenerhöhung ließe sich die oberirdische 2. Straßenbahnachse in Linz errichten.
Erinnerungen an die Kostenexplosion beim Bauvorhaben A7 Lärmtunnel Bindermichl vor 13 Jahren werden wach.
Bei dieser enormen Kostenüberschreitung von 160 % stellt sich auch die Frage der politischen Verantwortung. Wenn diese Kosten von vorhinein bekannt gewesen wären, wäre diese Verbreiterung nicht
so ein Selbstläufer gewesen.
Mit einem intelligenten Baustellenmanagement und einem Anbieten von umfassenden Alternativen im Bereich des Öffentlichen Verkehrs wäre es auch ohne Bypassbrücken gegangen, v.a. mit einer zeitlich
intelligenten Koordination mit dem Abriss der Eisenbahnbrücke. Mit 10 - 15 % dieser Mehrkosten hätte man die Lebensdauer der Eisenbahnbrücke um ein paar Jahre verlängern können.
Bei dieser Baustelle wurde zudem eine große Chance auf eine dauerhafte Verlagerung von Tausenden nicht notwendigen Autowegen verpasst. Doch wie bei vielen anderen nicht notwendigen
Straßenbauvorhaben wird mit Angstmache gearbeitet, dass sonst ganz Linz im Stau versinken werde. Die angekündigten Staus finden aber meist nicht statt.
Weltweit gibt es zahlreiche Beispiele, wo Hauptachsen des Autoverkehrs nicht nur temporär sondern dauerhaft aufgelöst wurden und ein lebenswerteres Umfeld geschaffen wurde. Linz hätte an diesem
Punkt keine 4 - 5 neuen Kfz-Fahrspuren über die Donau gebraucht.
Es ist ein Ausdruck von fehlenden Konzepten und mangelndem Kosten - und Umweltbewusstsein, wenn im Abstand von 350 m der Neubau der Eisenbahnbrücke und der Bypassbrücken nicht abgestimmt wurde
und die Notwendigkeit einer derartigen Erhöhung der Autofahrspuren nicht hinterfragt wurde.
Aber in dieser Stadt will niemand der maßgebenden Player den Autoverkehr deutlich reduzieren!
Im Hinblick auf die drohende Klimakatastrophe ist so eine Maßnahme zur Vermehrung des Autoverkehrs sowieso ein Irrweg, die Überlastung von gut ausgebauten Straßen mit noch mehr Straßen zu
beantworten und im Bereich der umweltfreundlichen Alternativen fast nichts zu machen.
Es wird hier mit extrem großem Aufwand das hohe Niveau des Autoverkehrs einzementiert.
Über die VOEST-Brücke verlaufen viele kurze Autowege, die ihren Beginn und Ende im Linz haben und mit entsprechender Attraktivierung der Alternativen im Umweltverbund verlagert werden könnten.
Für die Zukunft werden dadurch auf Dauer hohe finanzielle Belastungen geschaffen, weil diese Brücken ja auch zu erhalten sind (im Bezug auf die Fläche sind Brücken lt. Land OÖ in der Erhaltung
ca. 17 mal (!) teurer als normale Straßen).
für weitere Informationen:
Hayk Pöschl, Tel. 0664 73167071
Gerald Oberansmayr, Tel. 0664 1540742