Presseaussendung vom 27.5.2025

Die A26 wäre der endgültige Todesstoß für den oberen Teil der Mühlkreisbahn!

Linz, 27.5.2025

 

MEDIENINFORMATION

 

 

 

Die A26 wäre der endgültige Todesstoß für den oberen Teil der Mühlkreisbahn!


Es ist einfach nur skurril, wie sich das Land OÖ im Zusammenhang mit der geplanten Einstellung der Mühlkreisbahn oberhalb von Rottenegg verhält. Zuerst verfolgt es seit 25 Jahren ein Straßensteinzeit-Projekt, das darauf abzielt, dem Öffentlichen Verkehr im Oberen Mühlviertel möglichst viele Nutzer zu entreißen, obwohl es sich hier es sich hier um eine der ausgeprägtesten und am einfachsten zu bedienenden ÖV-Achsen in OÖ handelt. Auf dieser Achse soll aber vor allem in das Megastraßenbauprojekt A26 noch einmal eine Milliarde Euro investiert werden.
Und dann sind die Politiker empört, wenn ihnen vorgerechnet wird, dass das, was in dieses ungleiche und hoffnungslose Match mit der Autobahn in die Mühlkreisbahn gesteckt werden soll, im Hinblick auf das verbleibende Häufchen an potenziellen Bahnkunden keinen Sinn mehr macht.


2011 hat man noch mit einem Potenzial von bis 3.000 Fahrgästen pro Tag auf der Mühlkreisbahn oberhalb von Rottenegg gerechnet, jetzt sind es nur mehr 600, also ein Fünftel des Wertes vor 14 Jahren! Das ist offensichtlich eine realistische Einschätzung über die zu erwartende Sogwirkung durch eine fertiggestellte A26.
Dass die Klubobfrau der Landes-ÖVP auf dieser Achse von „Verkehrswende“ redet und keine Sekunde den Sinn der A26 hinterfragt, zeigt, dass sie und die ganze schwarz-blaue oö Landesregierung nicht verstehen und verstehen wollen, was Verkehrswende heißt. Verkehrswende heißt nicht, neben einer unmöglichen Stadtautobahn zur Gewissensberuhigung noch ein paar Leute mit der Bahn fahren zu lassen, sondern massiv und im überwiegenden Ausmaß auf umweltfreundliche Verkehrsmittel zu setzen.


Es ist offensichtlich, dass die A26 der Todesstoß für die Mühlkreisbahn oberhalb von Rottenegg wäre, wenn man hier mit der A26 noch die letzten Bahnnostalgiker von dieser Bahnstrecke absaugt. Klar ist, dass eine Bahn eine Mindestzahl an Fahrgästen braucht, auch von der Chance, dass hier die Energierechnung (nicht mit 50 Tonnen 5 Leute befördern) nur ansatzweise aufgeht. Das wird nicht als Nebenschauplatz einer massiven Autoverkehrsförderung funktionieren.


Es wurde von der ÖBB deutlich angesprochen, dass hier in den letzten Jahrzehnten seitens der Politik strukturelle Fehler begangen wurden. Wenn man fast ausschließlich in die Straße investiert, dann darf man sich nicht wundern, dass dann Fachleute keinen Sinn mehr sehen, diese Bahn künstlich am Leben zu erhalten.


Wir sind für eine entschlossene Attraktivierung der MKB, aber nicht mit dieser abartigen Parallelförderung mit 90 % des Geldes in die Straße und 10 % in die Bahn.


Die oö Landesregierung hat also die Wahl, entschlossen für ein öffentliches schienengebundenes Verkehrsmittel im Oberen Mühlviertel zu arbeiten und eine Verbindung weiter von der Mühlkreisbahn in das östliche Linz und zum Hauptbahnhof Linz zu schaffen oder die A26 zu errichten. Beides gemeinsam schließt sich aus und wäre eine Geldvernichtung ersten Ranges, für die diejenigen geradestehen müssen, die sich diesen Wahnsinn einbilden.
Der Herr Landesrat soll hier nicht die beleidigte Leberwurst spielen. Er hat gerade selber massiv sein Versprechen und seinen Vertrag mit der Bevölkerung gebrochen, dass mit der Eröffnung der Donautalbrücke Platz auf der Nibelungenbrücke für ein sicheres Radfahren für täglich Tausende geschaffen wird. Nicht 20.000 Kfz /d sondern nur 6.000 weniger sind es derzeit auf der Nibelungenbrücke.


Warum ignoriert er diesen Teil der Bevölkerung, für die er als Landesrat genauso zuständig wäre und behandelt sie als Bürger dritter Klasse. Die auf Nibelungenbrücke betroffenen Radler sind mindestens 3 bis 4-mal so viele wie die (derzeit) prognostizierten Bahnfahrer ab Rottenegg? Wenn man unter diesem Versprechen 300 Mio ausgibt und sich nichts ändert, sondern nur schlimmer wird, weil noch mehr Autos nach Linz fahren, dann ist das ein Debakel, für das Herr Landesrat Steinkellner die Konsequenzen ziehen muss.

Für Nachfragen:
Christian Leckschmidt Tel. 0677 61174549

 


 
Nachsatz: Die A26, Westring-Autobahn war von Anfang an ein vollkommen überzogenes und größenwahnsinniges Monsterprojekt für den lokalen Verkehr, wozu die ASFINAG seitens der oö. Politik gezwungen wurde. Aus fachlichen Gründen würde die ASFINAG diese Stadtautobahn nie bauen und das Land OÖ könnte es gemeinsam mit der Stadt Linz auch nicht errichten. Aber auf Basis dieser Abtretung fordern Land OÖ und Stadt Linz, dass dieses inzwischen ins Unermessliche verteuerte Projekt auf Biegen und Brechen unter vollkommener Missachtung der Klimaziele und mit massiver Falschinformation der Bevölkerung durchgezogen werden muss. Die 20 Jahre lang versprochenen Verkehrsreduktionen sind schon jetzt ohne (!) dieses Verkehrsmonster erreicht. U.a. deswegen hat diese Autobahn jegliche Berechtigung verloren. Nachdem hier hauptsächlich Bundesgelder sinnlos in einem lokalen Verkehrsprojekt vergeudet werden sollen, müssen diese Infos in ganz Österreich verbreitet werden.

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Die A26 wäre der endgültige Todesstoß für den oberen Teil der Mühlkreisbahn!
PA_A26 = Todesstoß für die Mühlkreisbahn
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